Eigentlich nix neues, aber gut zur Erinnerung
Für ein spaßiges Gespräch am Grill später:
Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC), die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört, hat bereits im Jahr 2015 unverarbeitetes rotes Fleisch als “wahrscheinlich krebserregend für den Menschen” eingestuft. Verarbeitetes Fleisch wurde von der IARC 2015 sogar als “krebserregend für den Menschen” eingestuft. Die Experten kamen zu dem Schluss, dass jede 50-Gramm-Portion verarbeitetes Fleisch, die täglich verzehrt wird, das Risiko für Darmkrebs um 18 Prozent erhöht.
Das und der Punkt mit den 10 g Alkohol am Tag:
Alkohol erhöht das Risiko pro zehn Gramm Alkoholkonsum pro Tag um vier Prozent bei Leberkrebs und bis zu 25 Prozent bei Plattenepithelkarzinomen der Speiseröhre. Er ist außerdem der Haupt-Ernährungsrisikofaktor für Leberkrebs, wahrscheinlich durch die Entwicklung von Leberzirrhose und alkoholischer Hepatitis
Ein klassisches Radler hat 2,5 %, also 25 g pro Liter. Dann bist du mit einer Halbe-Flasche schon bei 12 g. Von Bier und Wein noch gar nicht gesprochen.
Deine Rechnung ist gut geeignet und das Problem ist, wie du es beschreibst.
Die Angaben von Alkohol auf Getränken sind jedoch in Volumenprozent, nicht Gewicht. Da Ethanol eine Dichte von rund 0,8 g/ml hat, kommt man eher auf 10g Alkohol in der Radlerflasche.
Tatsächlich ist es ziemlich nervig, dass die Angaben auf den Flaschen in Volumenprozent sind, die Ernährungswissenschaft und einige gesetzliche Regelungen aber auf Gewicht von Alkohol abstellen.
Bei Getränken wie Bier kommt man mit 1L = 1kg ganz gut hin. Schnäpse und andere hochprozentige Getränke haben dagegen eine geringere Dichte. Beispiel 40% @ 0,8 g/ml und 60% @ 1 g/ml = 0,92 g/ml
Fände das allgemein auch zum selber ein Blick drauf halten viel einfacher wenn das in Gram drauf stehen muss. So wie es halt bei Makronährstoffen auch ist. Wenn ich mehr Protein essen will, steht genau auf allem drauf wie viel gram es hat. Beim Alkohol muss ich erstmal nen Dreisatz ausrechnen.
Wer täglich(!) trinkt hat wohl schwerere Probleme als das Krebsrisiko.
Und skaliert das dann linear? Also wenn ich an 36,5 Tagen im Jahr einen halben Liter Radler trinke, dann erhöht sich z.B. mein Darmkrebsrisiko um 1.8%? Also von 0,0744% auf 0,0757%? Bei solchen Statistik Spielereien finde ich es immer sinnvoll die Relationen im Auge zu behalten. Allzuoft werden da Click-Bait Schlagzeilen formuliert die zwar wortwörtlich nicht falsch sind, aber irgendwie doch etwas ganz anderes suggerieren als die Zahlen eigentlich hergeben. Jedenfalls erscheinen mir die Zahlen erstmal nicht so dramatisch als dass ich in gemütlicher Runde mit Freunden auf ein Bierchen verzichten würde.
Ich mag Dr. Gernot Rücker sehr gerne und empfehle dieses Gespräch und sein tolles Buch Rausch inklusive 10 Punkte Plan für eine Dealkoholisierung unserer Gesellschaft.
Falls das andere verwirrte Schweizer lesen: ein Radler ist ein Panaché.
Und im Norden von Deutschland “Alsterwasser”
Radler? Meinst du Alster?
Nein, ich meinte Panaché
Würde mich jetzt aber mal interessieren ab welcher Menge man dann ein ernstzunehmendes Risiko hat. Denn die Angaben an sich lassen ja auch die Situation zu, dass wenn man ohne Fleisch und Alkohol quasi null Risiko hat man dann auch mit einer relativ großen Menge von beidem trotzdem noch ein geringes Risiko haben kann.
Alte Studien von mediterranen Dörfern (Italien, Griechenland), wo die Leute für ihre Umstände absurd alt wurden und gesund waren, die später zu der Empfehlung der sog. mediterranen Ernährung führten, zeigten, dass diese Menschen selten bis nie Fleisch aßen. Selten heißt hier, ein mal pro Monat oder eher weniger. Und wenn, dann nicht in großen Mengen, also nicht als Hauptbestandteil der Mahlzeit.
Diese Menschen aßen Gemüse, vollständige (!) Getreide und Hülsenfrüchte, Nüsse und Kerne, wenn an Gewässern gelegen manchmal Fisch, und bereiteten ihre Mahlzeiten mit Olivenöl zu. Fokus hier Gemüse und vollwertige Hülsenfrüchte und Getreide.
Falls du diese Dinge nicht besonders lecker findest, kann ich das absolut nachvollziehen. Die in DACH übliche Küche lässt diese Zutaten nicht voll zur Geltung kommen. Ich empfehle italienische, griechische und indische Rezepte, besonders für Hülsenfrüchte.
Neuere Untersuchungen zeigen aber auch, dass das angebliche hohe Lebensalter in Griechenland und Italien zum Teil auch auf Schlamperei bei den Behörden und Rentenbetrug zurückzuführen ist. Ernährungsstudien sind schwierig…
Erklärt nicht die gute Gesundheit (niedrige Krebsraten etc)
Wobei deut. Lisengerichte sind doch recht schmackhaft, oder?
@eta
Aus der FAQQ. How much meat is it safe to eat?
A. The risk increases with the amount of meat consumed, but the data available for evaluation
did not permit a conclusion about whether a safe level exists
@Teppichbrand
Der Verzehr von Schalentieren steigert das Krebsrisiko auf 100%.
Folgt mir für noch mehr praktische Ernährungstipps!!!1elf