Die GEW bekräftigt ihre Forderung nach einer Vermögensteuer mit der Unterzeichnung einer entsprechenden Petition von Attac Deutschland. Besteuert werden sollen Vermögen von mehr als einer Million Euro.
Auch wenn das Quorum erreicht wurde, da geht vielleicht noch mehr.
Unsere leidig unterfinanzierte bpb fasst das zusammen als “Freiheit ohne Gleichheit behindert die Freiheit all derer, die über weniger Ressourcen, ungleiche Chancen oder keine Privilegien verfügen”.
Das mag der springende Punkt sein. Gleichheit herzustellen ist einfach nicht Aufgabe unseres Staates. Wir haben und hatten immer unterschiedliche Chancen (angefangen bei Intelligenz über Kontakte, priviligiertes Elternhaus) und unterschiedliche Ressourcen (Geld, (Restlebens-)zeit, Ausdauer). Wir einigen uns hier auf einen Mindeststandard und ermöglichen alle eine würdevolle Existenz. Dass die nicht bei der Tafel in der Schlange stattfindet, logisch. Aber
mein Leben wird nicht unwürdig, weil Jeff Bezos ne geile Yacht hat.
wenn der Staat irgendwelche Maßnahmen zur Abmilderung von sozialer oder wirtschaftlicher Härte ergreifen will kann er das, nicht zuletzt durch die Gelddruckerpresse, dafür braucht er keinen Jeff Bezos
Dir scheint die Ungleichheit an sich ein Dorn im Auge zu sein. Mir nicht. Über die Konsequenzen, wenn wir sie denn attribuieren, benennen und objektiv nachvollziehen können, können wir uns gerne unterhalten.
Das mag der springende Punkt sein. Gleichheit herzustellen ist einfach nicht Aufgabe unseres Staates. Wir haben und hatten immer unterschiedliche Chancen (angefangen bei Intelligenz über Kontakte, priviligiertes Elternhaus) und unterschiedliche Ressourcen (Geld, (Restlebens-)zeit, Ausdauer). Wir einigen uns hier auf einen Mindeststandard und ermöglichen alle eine würdevolle Existenz. Dass die nicht bei der Tafel in der Schlange stattfindet, logisch. Aber
mein Leben wird nicht unwürdig, weil Jeff Bezos ne geile Yacht hat.
wenn der Staat irgendwelche Maßnahmen zur Abmilderung von sozialer oder wirtschaftlicher Härte ergreifen will kann er das, nicht zuletzt durch die Gelddruckerpresse, dafür braucht er keinen Jeff Bezos
Dir scheint die Ungleichheit an sich ein Dorn im Auge zu sein. Mir nicht. Über die Konsequenzen, wenn wir sie denn attribuieren, benennen und objektiv nachvollziehen können, können wir uns gerne unterhalten.
Wenn wir beide unter diesen Bedingungen gesamtgesellschaftliche Entscheidungen beeinflussen möchten, steht das Gewicht deiner Stimme, deiner Meinung, deiner Bedürfnisse in direkter Abhängigkeit zur Größe deines Feldes. Wenn du keins hast, ich aber schon, werde ich tendenziell meine Interessen gegenüber deinen durchsetzen, egal was du sagst oder brauchst.
Gleichheit ist deshalb eine anteilige Voraussetzung einer demokratischen Grundordnung, eine bloße würdevolle Existenz oder “Abmilderung” ist nicht hinreichend. Man kann sich mit struktureller Ungleichheit abfinden, aber mir wäre nicht ersichtlich, warum man sich dann alle vier Jahre die Mühe machen muss, Millionen von Stimmen einzusammeln und auszuzählen, wenn man auch genau so gut das größte Werbe- und Lobbyingbudget direkt nach dem gesellschaftlichen Kurs fragen könnte. Das ganze System funktioniert nur, wenn man eine dicke Mittelklasse und wenig darüber und darunter hat, damit niemand übervorteilt werden kann.
Wenn also Herstellung und Aufrechterhaltung einer relativen sozialen Gleichheit nicht eine selbstverständliche Selbsterhaltungsmaßnahme eines demokratischen Systems sind, schafft es sich bei hinreichender Schlagseite der Machtverteilung notgedrungen Schritt für Schritt selbst ab. Abhängig davon, wen du fragst, ist das einfach nur eine konstante Gefahr, steht noch bevor oder ist schon längst passiert. Oder natürlich du irrst dich in der Tür, bekommst ein Augenrollen und wirst auf russisch angepöbelt, dass doch eine Demokratie schon auf dem Papier nur Puppentheater und damit von Anfang an ein Rohrkrepierer sei - aber wie gesagt, wenn man das glaubt, löst man strukturelle Ungleichheiten nicht auf parlamentarischem Wege.
Dann kann das System ja noch nie funktioniert haben. Das halte ich für falsch, es funktioniert im großen und ganzen ganz gut. Die meisten Probleme unserer Zeit haben mit unterschiedlichen Ansichten und nicht mit ungleich verteiltem Vermögen zu tun.
Dann kann das System ja noch nie funktioniert haben. Das halte ich für falsch, es funktioniert im großen und ganzen ganz gut.
Ich will mich so gern überzeugen lassen, dass es so wäre. Aber ich kann mir nicht herleiten, nach welcher Metrik du auf “im großen und ganzen ganz gut” kommst. Wenn ein System 1. sich darüber definiert, alle Gewalt vom Volke ausgehen zu lassen, 2. sich reale politische und gesellschaftliche Einflussnahme aber über Besitzverteilung und Abhängigkeitsverhältnisse grundverschiedener Klassen ergibt 3. sich diese strukturellen Ungleichheiten Jahrzehnt um Jahrzehnt auch noch nachweislich verschärfen - stellt das dann nicht ein ganz objektives Versagen dieses Systems dar? Und wenn nicht, woran würdest du ein Funktionieren oder Versagen des Systems sonst festmachen?
Die meisten Probleme unserer Zeit haben mit unterschiedlichen Ansichten und nicht mit ungleich verteiltem Vermögen zu tun.
Was würdest du sagen bedeutet das im Kontext dieses Threads?
Du argumentierst hier tautologisch. Das System sei schlecht weil Ungleichheit existiert. Dem Folge ich nicht. Wir haben im langen historischen Trend weniger absolute Armut, steigenden Lebensstandard, weniger Krieg, höhere Bildung. Niemand muss hungern. Alle Probleme die wir haben, gibt es in Zwangsgleichen Systemen genau so und schlimmeres.
Du argumentierst hier tautologisch. Das System sei schlecht weil Ungleichheit existiert. Dem Folge ich nicht.
Das System ist auf dem Papier super! Ist halt leider nicht umgesetzt, wie es in der Anleitung steht. Das angedachte System setzt relative Gleichheit voraus > diese existiert nicht > das System funktioniert nicht wie angedacht. Das ist eine simple Funktionsprüfung. Wo siehst du die Tautologie?
Wenn die Meinung und Bedürfnisse aller nicht ungefähr das gleiche Gewicht haben, ist man halt kein Teil einer großen Volkssouveränität, sondern lebt fremdbestimmt durch den Teil des Volkes, der etwas souveräner ist als die anderen. Wenn man das möchte, kann man das auch machen, aber einerseits gibt es keinen rationalen Grund für Übervorteilte, das zu möchten, und andererseits kann man sich dann wie gesagt die Wahlen auch gleich sparen - denn was auch immer man dann hat, eine Demokratie ist es per Definition nicht mehr, oder?
Wir haben im langen historischen Trend weniger absolute Armut, steigenden Lebensstandard, weniger Krieg, höhere Bildung. Niemand muss hungern.
Für Deutschland, einem der Gewinner der globalen Klassenlotterie, würde ich zustimmen. Ich freue mich sicher genau so über positive historische Trends wie du, aber was hat das mit Gleichheit und Ungleichheit zu tun?
Alle Probleme die wir haben, gibt es in Zwangsgleichen Systemen genau so und schlimmeres.
Wie bereits geschrieben denke ich nicht, dass es jemals eine Umsetzung gab. Welche “zwangsgleichen” Demokratien würdest du denn als Vergleich heranziehen?
Das hat mit Gleichheit insofern etwas zu tun, als das Ungleichheit nicht grundsätzlich ein Problem ist. Ich habe nicht auf einmal kein Dach mehr über Kopf, weil Jeff Bezos ne zweite Yacht kauft.
Das mag der springende Punkt sein. Gleichheit herzustellen ist einfach nicht Aufgabe unseres Staates. Wir haben und hatten immer unterschiedliche Chancen (angefangen bei Intelligenz über Kontakte, priviligiertes Elternhaus) und unterschiedliche Ressourcen (Geld, (Restlebens-)zeit, Ausdauer). Wir einigen uns hier auf einen Mindeststandard und ermöglichen alle eine würdevolle Existenz. Dass die nicht bei der Tafel in der Schlange stattfindet, logisch. Aber
Dir scheint die Ungleichheit an sich ein Dorn im Auge zu sein. Mir nicht. Über die Konsequenzen, wenn wir sie denn attribuieren, benennen und objektiv nachvollziehen können, können wir uns gerne unterhalten.
Wenn wir beide unter diesen Bedingungen gesamtgesellschaftliche Entscheidungen beeinflussen möchten, steht das Gewicht deiner Stimme, deiner Meinung, deiner Bedürfnisse in direkter Abhängigkeit zur Größe deines Feldes. Wenn du keins hast, ich aber schon, werde ich tendenziell meine Interessen gegenüber deinen durchsetzen, egal was du sagst oder brauchst.
Gleichheit ist deshalb eine anteilige Voraussetzung einer demokratischen Grundordnung, eine bloße würdevolle Existenz oder “Abmilderung” ist nicht hinreichend. Man kann sich mit struktureller Ungleichheit abfinden, aber mir wäre nicht ersichtlich, warum man sich dann alle vier Jahre die Mühe machen muss, Millionen von Stimmen einzusammeln und auszuzählen, wenn man auch genau so gut das größte Werbe- und Lobbyingbudget direkt nach dem gesellschaftlichen Kurs fragen könnte. Das ganze System funktioniert nur, wenn man eine dicke Mittelklasse und wenig darüber und darunter hat, damit niemand übervorteilt werden kann.
Wenn also Herstellung und Aufrechterhaltung einer relativen sozialen Gleichheit nicht eine selbstverständliche Selbsterhaltungsmaßnahme eines demokratischen Systems sind, schafft es sich bei hinreichender Schlagseite der Machtverteilung notgedrungen Schritt für Schritt selbst ab. Abhängig davon, wen du fragst, ist das einfach nur eine konstante Gefahr, steht noch bevor oder ist schon längst passiert.
Oder natürlich du irrst dich in der Tür, bekommst ein Augenrollen und wirst auf russisch angepöbelt, dass doch eine Demokratie schon auf dem Papier nur Puppentheater und damit von Anfang an ein Rohrkrepierer sei - aber wie gesagt, wenn man das glaubt, löst man strukturelle Ungleichheiten nicht auf parlamentarischem Wege.
Wann und wo war das deiner Meinung nach jemals der Fall?
Meiner Meinung nach war das bisher noch nicht der Fall. Und was denkst du?
Dann kann das System ja noch nie funktioniert haben. Das halte ich für falsch, es funktioniert im großen und ganzen ganz gut. Die meisten Probleme unserer Zeit haben mit unterschiedlichen Ansichten und nicht mit ungleich verteiltem Vermögen zu tun.
Ich will mich so gern überzeugen lassen, dass es so wäre. Aber ich kann mir nicht herleiten, nach welcher Metrik du auf “im großen und ganzen ganz gut” kommst. Wenn ein System 1. sich darüber definiert, alle Gewalt vom Volke ausgehen zu lassen, 2. sich reale politische und gesellschaftliche Einflussnahme aber über Besitzverteilung und Abhängigkeitsverhältnisse grundverschiedener Klassen ergibt 3. sich diese strukturellen Ungleichheiten Jahrzehnt um Jahrzehnt auch noch nachweislich verschärfen - stellt das dann nicht ein ganz objektives Versagen dieses Systems dar? Und wenn nicht, woran würdest du ein Funktionieren oder Versagen des Systems sonst festmachen?
Was würdest du sagen bedeutet das im Kontext dieses Threads?
Du argumentierst hier tautologisch. Das System sei schlecht weil Ungleichheit existiert. Dem Folge ich nicht. Wir haben im langen historischen Trend weniger absolute Armut, steigenden Lebensstandard, weniger Krieg, höhere Bildung. Niemand muss hungern. Alle Probleme die wir haben, gibt es in Zwangsgleichen Systemen genau so und schlimmeres.
Das System ist auf dem Papier super! Ist halt leider nicht umgesetzt, wie es in der Anleitung steht. Das angedachte System setzt relative Gleichheit voraus > diese existiert nicht > das System funktioniert nicht wie angedacht. Das ist eine simple Funktionsprüfung. Wo siehst du die Tautologie?
Wenn die Meinung und Bedürfnisse aller nicht ungefähr das gleiche Gewicht haben, ist man halt kein Teil einer großen Volkssouveränität, sondern lebt fremdbestimmt durch den Teil des Volkes, der etwas souveräner ist als die anderen. Wenn man das möchte, kann man das auch machen, aber einerseits gibt es keinen rationalen Grund für Übervorteilte, das zu möchten, und andererseits kann man sich dann wie gesagt die Wahlen auch gleich sparen - denn was auch immer man dann hat, eine Demokratie ist es per Definition nicht mehr, oder?
Für Deutschland, einem der Gewinner der globalen Klassenlotterie, würde ich zustimmen. Ich freue mich sicher genau so über positive historische Trends wie du, aber was hat das mit Gleichheit und Ungleichheit zu tun?
Wie bereits geschrieben denke ich nicht, dass es jemals eine Umsetzung gab. Welche “zwangsgleichen” Demokratien würdest du denn als Vergleich heranziehen?
Das hat mit Gleichheit insofern etwas zu tun, als das Ungleichheit nicht grundsätzlich ein Problem ist. Ich habe nicht auf einmal kein Dach mehr über Kopf, weil Jeff Bezos ne zweite Yacht kauft.